Frühlingshafte Kräuterküche

Frühlingshafte Kräuterküche

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Vorbereitungszeit: 1 Min.
Kochzeit: 1 Min.
Mit Frühlingskräutern bringst du frischen Wind in deine Küche und verleihst deinen Rezepten ein raffiniertes Aroma. Hier haben wir einen kleinen Guide zu den saisonalen Frühblühern für dich zusammengestellt:

Sauerampfer – ein schmackhaftes Wildkraut 

Bereits ab April kannst du die grünen säuerlichen Blätter in vielen Wiesen, Gärten oder dem Gemüsemarkt entdecken. Als Hauptbestandteil der berühmten Frankfurter Grünen Sauce hast du Sauerampfer sicher schon mal gegessen, doch auch in einem Salat, zu Gemüse oder in Suppen macht er sich sehr gut. Du kannst ihn entweder roh genießen oder du blanchierst die Blätter in etwas Wasser, gießt sie ab und verwendest sie anschließend abgetropft weiter um zum Beispiel in einer cremigen Suppe kontrastreiche Akzente zu setzen. Vor allem in Kombination mit Eiern und Tomaten harmoniert das säuerliche Aroma perfekt. 

Dill – ab Mai frisch in der Küche 

Ob in deinem Gurkensalat oder zu frischem Fisch – ohne Dill schmeckt es nur halb so gut. Seine würzige Frische mit leichter Lakritznote passt vor allem zu typischen Frühlingsgerichten und Mai-Gemüse wie z.B. Kohlrabi oder weissen Rübchen ganz ausgezeichnet. In Dips mit Joghurt, Quark oder Sauerrahm ist er ein aromatischer Begleiter für Gemüsesticks, frischem Brot oder einem Stück Räucherlachs. Oder typisch griechisch mit Gurke und viel Knoblauch als cremiges Tzatsiki angerührt ist er die perfekte Ergänzung zu einem leckeren Gyrosteller. 

Rimoco_Stulle-19Vollkornstulle mit Räucherlachs und viel Dill

Bärlauch - duftend in die Frühlingsküche

Wer nicht das Glück hat die feinen nach Knoblauch duftenden Blätter bei sich im Garten zu finden, der macht sich im April auf die Suche und wird belohnt. Ein schnelles Bärlauchpesto zur Pasta oder ein Bärlauch-Dip aufs Brot schmecken ganz wunderbar! Die Verwechslungsgefahr mit Herbstzeitlose oder Maiglöckchen ist gegeben, daher startest du am besten mit kundigen Profis auf den Kräuterspaziergang. Den geernteten Bärlauch verarbeitest du optimalerweise direkt, da er sich nicht lange im Kühlschrank aufbewahren lässt (in Küchenpapier gewickelt ca. 1-2 Tage im Gemüsefach). 

Rimoco_Flammkuchen-108-2Rezeptidee: Bärlauchpesto auf Flammkuchen 

Salbei – ein Muss in der italienischen Küche 

Ab Mai ist auch wieder frischer Salbei erhältlich, den du nicht nur für den italienischen Klassiker Saltimbocca nutzen kannst. Sein würzig bitterer Geschmack und das kräftige Aroma machen ihn zu einer vielseitig einsetzbaren Komponente in zahlreichen Speisen. Schwenke ein paar frische Blätter in zerlassener Butter und du hast im Nu eine Geschmacksbombe für Gnocchi, Garnelen oder Pasta zur Hand. Oder du bereitest dir aus Mehl, Mineralwasser und etwas Salz einen Teig zu, tauchst frische Salbeiblätter hinein und frittierst das Ganze. Die frittierten Salbeiblätter sind ein tolles Fingerfood. 

gnudi-in-salbei-butter-ricotta-rimoco2-16x9Gnudi (italienische Ricottabällchen) in Salbeibutter

Estragon – der französische Klassiker 

Mit seinem an Fenchel und Anis erinnernden Aroma ist der ergiebige Estragon vor allem in französischen Speisen wie Sauce Béarnaise, Sauce Tartare oder Meeresfrüchten unverzichtbar. Setze ihn sparsam in Suppen, Saucen oder Mayonnaise ein, denn seine Intensität sorgt bereits in kleiner Menge für ein exklusives Geschmackserlebnis. Verfeinere doch einmal deine Kräuterbutter oder dein Salatdressing damit, du wirst überrascht sein. Auch kannst du weißen Balsamico mit frischem Estragon eine besonders elegante Note verleihen. Außerdem passt Estragon sehr gut zu Geflügel, Kaninchen, Pilzen oder Gemüsen wie Fenchel und Artischocken. Gut zu wissen: Einige der Bestandteile von Estragon sind ausschließlich fett- oder alkohollöslich, daher bietet sich eine Verwendung in Saucen oder Schmorgerichten auf Alkoholbasis an.

Waldmeister – erweckt Kindheitserinnerungen 

Du kennst mit Sicherheit noch grüne Limonade oder Wackelpudding? Im Mai kannst du das frische Waldmeister Kraut an Waldrändern, Wiesen oder auf dem Wochenmarkt entdecken und dir damit den Geschmack deiner Kindheit zurückholen. Bereitete dir doch selbst einmal einen Waldmeistersirup zu oder setze eine spritzige Mai-Bowle an. Auch ein selbstgemachter Likör ist eine echte Delikatesse und bei einem Bällchen Waldmeistereis gerätst du sicherlich auch ins Träumen.

Tipp | Als eines der wenigen Kräuter ist Waldmeister im getrockneten Zustand viel geschmacksintensiver. Dazu bindest du die frisch geernteten Stängel einfach zusammen und hängst sie kopfüber an einem gut belüfteten und trockenen Ort auf. Du verwendest sie erst, wenn sie verwelkt sind. 

Thymian – vielseitig und aromatisch 

Der beliebte Thymian eignet sich besonders gut, um Fleisch wie Lamm oder Geflügel zu würzen. Aber auch Fisch, mediterranes Gemüse oder Wurstspezialitäten schmecken mit dem herben Küchenkraut. In Kombination mit Honig und Käse erwartet dich eine köstliche Geschmacksexplosion und in Grillgerichten sorgt Thymian für mediterrane Noten. Ende Mai, Anfang Juni ist die Blütezeit des Thymians und für das beste Aroma sollte er kurz vorher geerntet werden. Du kannst ihn auch sehr gut trocknen und so das ganze Jahr über von seinem intensiven Geschmack profitieren. 

kraeuter-steak-mit-kartoffelpueree-und-portweinjus-fermentierter-kampot-pfeffer-rezept-rimoco-16x9Steak mit Kräutermarinade aus Rosmarin und Thymian

Kerbel – das Wildkraut mit orientalischen Wurzeln

Mit seinem milden, an Petersilie und Anis erinnernden Geschmack ist Kerbel ein echter Tausendsassa unter den Kräutern. Seine Verwendung ist ähnlich wie bei Petersilie sehr vielseitig und er lässt sich auch ganz wunderbar mit anderen Kräutern kombinieren. Ob in Saucen, Suppen und Salaten oder in Eierspeisen, Gemüse und Fleisch- und Fischgerichten – es gibt kaum eine Speise, bei der Kerbel nicht passen würde. Auch als Garnitur eignet sich feingehackter Kerbel sehr gut. Außerdem lässt sich Kerbel auch sehr gut trocknen und bietet dir ganzjährig eine optimale Alternative.

Wie gelingt mir eine grüne Sauce?

Salsa verde? Sauce verte? Wer jetzt verwirrt ist, dem helfen wir gerne durch den Saucen-Dschungel. Je nach Saison und Gusto lässt sich die Grüne Sauce nämlich prima variieren. Als Basis für die Sauce empfehlen wir eine Mayonnaise, für die du Eigelb, Öl und etwas Zitronensaft brauchst. Achte beim Aufschlagen der Mayonnaise darauf, dass Öl und Ei die gleiche Temperatur haben und gieße das Öl zu Anfang nur tröpfchenweise zum schaumig geschlagenen Eigelb. Am besten nimmst du Sonnenblumenöl, denn Olivenöl macht die Mayonnaise leicht bitter. Nun vermischst du die Mayonnaise mit einer Menge verschiedener Kräuter - am besten fährst du mit der klassichen Kombination aus Kerbel, Petersilie, Schnittlauch, Borretsch, Pimpernelle, Kresse und Sauerampfer. Wer die Frankfurter Grüne Sauce traditionell reichen will, sollte die Mayonnaise-Basis durch Schmand oder saure Sahne ersetzen. Kleiner Hinweis: Die Kräuterzusammensetzung kann übrigens jahreszeitlich variieren, da ihr eigentlicher Zweck darin besteht, ein breites Aromenspektrum von floralen bis erdigen Noten zu bedienen. So habt ihr einen sommerlichen Allrounder, der von Fisch über Fleisch auch gut zu Brat- und Salzkartoffeln passt. 

Minze – belebt müde Geister

Schon vor vielen Jahren fand die ursprünglich orientalische Pflanze den Weg in die europäische Küche. Durch Ihren Menthol-Gehalt überzeugt sie mit unvergleichbarer Frische und sorgt damit für Sommerfeeling. Minze schmeckt dabei nicht nur köstlich zu Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten, sondern überzeugt auch in Sorbets und erfrischenden Getränken. Gute Kombinationspartner sind zum einen Petersilie, mit der sich Minze gerne in Joghurt-Dips oder Salatsaucen die Bühne teilt, sowie frischer Knoblauch, mit welchem Geflügel, Fisch oder Meeresfrüchte einen frühlingshaften Geschmack erhalten. Heiß aufgebrüht sorgt sie bei heißen Temperaturen für angenehme Abkühlung. 

Schnittlauch – der deutsche Klassiker schlechthin

Ob in Kräuterbutter, im Quark-Dip oder in Suppen und Saucen, Schnittlauch ist der Renner unter den Kräutern. Frischen Schnittlauch findest du ab Mai auf vielen Wochenmärkten oder auch in deinem eigenen Garten. Mit seinem leichten Zwiebelgeschmack passt er ausgezeichnet zu deinem Rührei, im Salatdressing oder Pfannkuchen, aber auch in Kombination mit Kerbel, Estragon und Petersilie überzeugt sein leckeres Aroma in vielen Speisen. Auch zu Gemüsesorten wie Spargel und Artischocken oder auf den Tomatensalat gestreut ist Schnittlauch nicht nur optisch ein Genuss. Wenn sich ab Spätsommer die Schnittlauchsaison ihrem Ende zuneigt, ist die getrocknete Variante eine gute Alternative. Bei der Verwendung von getrocknetem Schnittlauch solltest du diesen vor der Verwendung kurz zum Beispiel in deinem Salatdressing ziehen lassen. Auf diese Weise kann sich das Aroma besser entfalten.

Rimoco_Eiersalat-186dEjhgQAmAsQzVeganer Eiersalat mit Schnittlauch

Mit Frühlingskräutern würzen

  • feine Kräuter wie Basilikum, Dill, Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Koriander oder Zitronenmelisse erst kurz vor der Verwendung zerkleinern und erst gegen Ende des Kochvorgangs hinzugeben
  • Kräuter mit festen Blättern wie Thymian, Rosmarin, Oregano, Salbei, Lavendel, Bohnenkraut oder Lorbeer dürfen länger mit garen

Frühlingskräuter richtig aufbewahren

  • Kräuter, wie Petersilie, Koriander und Dill, kann man für ein paar Tage in einem Glas Wasser frisch halten - Schnittlauch mag das leider nicht, hier empfielt es sich die Reste einzufrieren. Für 2-3 Tage hält er es aber auch im Kühlschrank aus, hierfür den Schnittlauch in ein feuchtes Küchenpapier oder Küchentuch einwickeln.
  • Kräuter einfrieren: neben Schnittlauch eignen sich vor allem Koriander oder Petersilie, Dill, Bärlauch, Basilikum, Borretsch, Koriander und Liebstöckel zum Einfrieren
  • Kräuter trocknen und aufbewahren: du kannst verschiedene Kräuter entweder als Bündel kopfüber hängend oder auf Küchenkrepp liegend trocknen. Für Ungeduldige ist auch der Backofen eine Option. Zum Trocknen sollte dieser max. 50 Grad Celsius warm sein sollte.

 

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