Omas Lebkuchen Rezept
500 g Zucker
4 Eier
125 g Butter
1 cl Rum (oder Rumaroma)
1 Packung Backpulver
2 EL Kakao
2-3 EL Bio Lebkuchengewürz N°715
100 g Puderzucker
2 EL Wasser
1. Das Backpulver mit dem Mehl vermischen. Zucker und Eier mit dem Handrührgerät schaumig schlagen.
2. Mit dem Knethaken alle weiteren Zutaten und das Lebkuchengewürz nacheinander zu einem Teig verarbeiten.
3. Dann den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und ausrollen. Man kann auch erst auf dem Papier ausrollen und dann das Ganze auf das Blech legen. Zum Ausrollen Folie oder Mehl verwenden, denn der Teig klebt!
4. Den Backofen zuvor auf 190 Grad vorheizen und auf mittlerer Schiene 20-30 Min. backen.
5. Sobald das Blech aus dem Ofen ist, den Lebkuchen mit einer Zuckerglasur bestreichen und mit einem scharfen Messer in Vierecke schneiden.
6. Sobald das Gebäck ausgekühlt ist (mindestens einige Stunden) in eine mit Brotpapier ausgelegte Blechdose geben.
7. Je länger die Lebkuchen gelagert werden desto besser ihr Geschmack.
WELCHE GEWÜRZE GEHÖREN IN EIN KLASSISCHES LEBKUCHENGEWÜRZ?
Ein klassisches Lebkuchengewürz besteht aus einer aromatischen Mischung von typischen Weihnachtsgewürzen. Hauptbestandteil ist Zimt, dieser gibt die Grundnote und bringt eine leicht süßliche Wärme mit. Wir verwenden in unserer Mischung Ceylon Zimt, da dieser einen feineren Geschmack als Cassia Zimt hat sowie einen deutlich geringeren Cumarin-Gehalt.
Für ein würziges Aroma sorgt Nelke. Ingwer bringt eine leichte Schärfe und Frische und Kardamom gibt eine zitronige Note. Ebenfalls für etwas Schärfe sorgt Piment, der der Mischung gleichzeitig Tiefe verleiht. Hinzu kommen Anis, Muskatnuss und Koriander sowie Fenchel. Letzterer ist nicht in allen Mischungen enthalten.
Die Verbindung der Einzelgewürze sorgt für eine ausgewogene Gewürzmischung und den typischen Lebkuchengeschmack. Dieser darf in der Weihnachtsbäckerei nicht fehlen.
DER LEBKUCHEN UND SEINE GESCHICHTE
Wir alle kennen und lieben den Lebkuchen als typisch deutsches Gebäck der Weihnachtszeit. Typisch deutsch? Weit gefehlt. Der Lebkuchen hat eine lange Geschichte auch schon in vorchristlicher Zeit und es gibt ihn in vielerlei Variationen. Wenn du wissen möchtest, wie weit die Tradition dieses würzigen Gebäcks zurückgeht, dann solltest du jetzt weiter lesen.
Lebkuchen in der Antike
Seine Ursprünge hat der lecker-würzige Honigkuchen sehr wahrscheinlich im Vorderen Orient. In seiner ursprünglichen Form ist der Lebkuchen eine Art Honigbrot, das mit allerlei Gewürzen und getrockneten Früchten verfeinert ist. Schon im Alten Ägypten und im Zweistromland waren nachweislich mit Datteln oder Feigen gesüßte Honigkuchen vor allem als Opfergabe oder Grabbeigabe bekannt.
Auch bei den Germanen, Griechen und Römern gab es lebkuchenartiges Gebäck, das in allen drei Kulturen einen hohen Stellenwert hatte. Die römischen Dichter Ovid und Horaz preisten ihn als Speise der Götter und sogar der Höllenhund Zerberus ließ sich durch einen leckeren Honigkuchen besänftigen. Bei den Germanen scheint das süße Gebäck vor allem in religiösen Handlungen eine Rolle gespielt zu haben. Sie buken ihn als sogenannte Gebildbrote, was bedeutet, dass er in Tierform gebacken wurde und den Göttern geopfert.
Lebkuchen ab dem Mittelalter
Ab dem Mittelalter wurde die Verwendung profaner, man nutzte das verwandte Magenbrot vor allem in Klöstern als Arznei, die feineren Lebkuchen kamen meist bei feierlichen Anlässen wie Fest- und Geburtstagen sowie Taufen zum Einsatz. Oder man denke an das Lebkuchenherz für die Liebste. Durch die Kreuzzüge gab es neue Handelswege für manches orientalische Gewürz, was die Verfügbarkeit erhöhte und die Herstellung der würzig-duftenden Brote erleichterte. Zudem war er eine unentbehrliche Nahrung für die Kreuzzügler, da der Lebkuchen lange haltbar und ein guter Energielieferant war.
Die Honigkuchen blieben auf jeden Falll teuer und exklusiv aufgrund der verwendeten Zutaten. Gewürze waren ohnehin ein kostbares Gut, denn sie kamen von weither und auch Honig war selten und teuer. Denn damals war es noch nicht üblich Bienen in Bienenstöcken zu halten, sondern der Honig wurde von den sogenannten Zeidlern wild gesammelt. Ab dem 13. Jahrhundert bildete sich sogar ein eigener Berufsstand, der Leküchner oder Lebzelter, heraus. Diese bildeten in manchen Regionen auch bald ihre eigenen Zünfte. In Nürnberg, der heute wohl bekanntesten deutschen Lebkuchenstadt, kämpften die Zünftler allerdings noch bis ins 17. Jahrhundert um die Anerkennung ihrer Zunft.
Dass man Lebkuchen auf Oblaten backt, kommt übrigens daher, dass diese traditionell auch in den Klosterküchen gebacken wurden, wo man selbstverständlich auch immer Oblaten zur Heiligen Kommunion vorrätig hatte. Schnell wurde erkannt, dass die kleinen flachen Küchlein auf dem Backblech nicht anbrennen, wenn man den Lebkuchenteig auf Oblaten gibt.
Ab dem 19. Jahrhundert wurden Lebkuchen in Blechdosen sortiert in Blechdosen angeboten. Zudem wurden sie nun auch schokoliert oder mit Zuckerglasur überzogen. Das führte dazu, dass sie gerade zu Festtagen als beliebtes Präsent verschickt wurden.
SIND PFEFFERKUCHEN, HONIGKUCHEN UND LEBKUCHEN DAS GLEICHE?
Ja, Pfefferkuchen, Honigkuchen und Lebkuchen sind eng verwandt und werden oft synonym verwendet, da sie alle auf einem ähnlichen Rezepten und dem gleichen Ursprung basieren. In den einzelnen Regionen haben sich viele Rezepturen und Varianten herausgebildet. Besonders bekannte Lebkuchensorten sind Aachener Printen, Nürnberger Elisenlebkuchen und Pulsnitzer Pfefferkuchen.
Pfefferkuchen
Der Begriff „Pfefferkuchen“ wird vor allem in Nord- und Ostdeutschland verwendet und bezeichnet eine Art von Lebkuchen. Der Name stammt von der mittelalterlichen Verwendung des Begriffs „Pfeffer“ für alle exotischen Gewürze. Das Gebäck enthält oft Pfeffer oder eine intensive Gewürzmischung (ähnlich wie Lebkuchen), was ihm eine leicht scharfe Note verleiht.
Honigkuchen
Diese Bezeichnung betont den Honig als Hauptsüßungsmittel. Honig war im Mittelalter die wichtigste Zutat und sorgte für die Süße und Haltbarkeit des Gebäcks. Traditioneller Honigkuchen ist oft milder gewürzt als Lebkuchen und wird besonders im süddeutschen Raum, in der Schweiz und in Österreich gerne gebacken.
Lebkuchen
Dies ist der heute gebräuchlichste Begriff und umfasst eine breite Vielfalt von Rezepten, die sich oft durch die Menge und Art der Gewürze sowie zusätzliche Zutaten wie Nüsse oder Trockenfrüchte unterscheiden. Am bekanntesten sind wohl die Nürnberger Elisenlebkuchen, die ohne Zugabe von Mehl und Fett gebacken werden nur unter Verwendung von geschlagenem Eiweiß und Nüssen sowie Gewürzen wie Nelken, Zimt, Kardamom und Sternanis. Der Lebkuchenteig wird vorm Backen auf Oblaten gespritzt. Verziert werden sie mit Schokoladen- oder Zuckerglasur.
WAS KANN ICH MIT DEM LEBKUCHENGEWÜRZ NOCH BACKEN?
In der Weihnachtszeit dürfen Plätzchen und Kekse nicht fehlen. Warum nicht mal Lebkuchenplätzchen als Variation zum klassischen Lebkuchen? Hier ein Rezept für die leckeren Plätzchen:
Zutaten
250 g Honig
100 g brauner Zucker
100 g Butter
1 Ei
400 g Weizenmehl
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
2–3 EL Lebkuchengewürz (nach Belieben mehr oder weniger)
1 EL Kakaopulver (optional, für Farbe und Geschmack)
Nach Wunsch Mandeln oder Nüsse zur Verzierung
Zubereitung
Honigmasse vorbereiten: Honig, braunen Zucker und Butter in einem kleinen Topf bei niedriger Hitze schmelzen, bis alles gut vermischt ist. Die Masse etwas abkühlen lassen.
Teig zubereiten: In einer großen Schüssel Mehl, Backpulver, Salz, Lebkuchengewürz und Kakaopulver mischen. Das Ei und die abgekühlte Honigmasse hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1 Stunde (am besten über Nacht) im Kühlschrank ruhen lassen.
Backofen vorheizen: Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Plätzchen formen: Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 0,5 cm dick ausrollen. Plätzchen mit Ausstechformen ausstechen und auf das vorbereitete Blech legen. Nach Wunsch mit Mandeln, Haselnüssen oder Zitronat/Orangeat verzieren.
Backen: Die Lebkuchen-Plätzchen ca. 10–12 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Die Backzeit variiert je nach Größe der Plätzchen. Nach dem Backen vollständig auskühlen lassen.
Anschließend kannst du die Plätzchen nach Belieben noch mit Schokolade oder Zuckerguss verzieren.
WIE BAUE ICH EIN LEBKUCHENHAUS?
Knusper, knusper Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen? Wer kennt nicht die Geschichte von Hänsel und Gretel, die im Wald ein gar leckeres und wunderschön anzusehendes Lebkuchenhaus finden und dabei fast einer bösen Hexe zum Opfer fallen. Der Ursprung des Lebkuchenhauses liegt allerdings nicht bei den Gebrüdern Grimm, sondern geht weiter zurück. So findet das Lebkuchenhaus schon im 15. Jahrhundert Erwähnung und diente in Gemälden des Malers Pieter Brueghel der Ältere sinnbildlich für das Schlaraffenland.
Mit unserem Lebkuchen-Rezept kannst du dir mit etwas Geschick dein ganz eigenes Schlaraffenland bauen.
Forme die Wände
Dafür muss der Teig flach ausgerollt werden. Mache ihn nicht zu dünn, damit dein Häuschen stabil bleibt. Nun schneidest du aus dem flach ausgerollten Teig zwei identische, rechteckige Seitenwände, Vorder- und Rückseite mit Giebel sowie zwei gleich große Platten für das Dach. Falls du dir die Arbeit erleichtern möchtest, findest du zahlreiche Vorlagen und Schablonen im Internet. Es gibt auch Ausstechformen zu kaufen, mit denen du noch weniger Aufwand hast.
Als Untergrund benötigst du eine Grundplatte, die groß genug ist, damit dein Haus darauf ausreichend Platz hat. Am Schönsten wird das Ergebnis, wenn diese auch aus Lebkuchenteig ist. Du kannst aber auch einen stabilen Karton nehmen.
Backe alles bei 180°C
Wenn du alle Teile fertig zugeschnitten hast, musst du diese zunächst backen. In der Zwischenzeit kannst du 500g Puderzucker, einem Eiweiß sowie einem Spritzer Zitronensaft zu Zuckerguss vermengen. Dieser dient dir beim Bauen als Kleber.
Klebe die Bauteile zusammen
Trage den Zuckerguss großzügig auf die Kanten der Seitenwände auf und klebe sie zusammen. Halte jede Wand ein paar Sekunden fest, bis der Guss leicht anzieht. Stelle die Vorder- und Rückseite auf, sodass ein Rechteck entsteht. Lass das Gerüst einige Minuten stehen, damit der Zuckermasse fest wird. Wenn die Wände stabil genug sind, trage Zuckerguss großzügig auf die oberen Kanten der Wände auf und setze die Dachplatten vorsichtig darauf. Auch hier solltest du die Platten einen Moment festhalten, bis sie stabil stehen. Trage den Zuckerguss großzügig auf die Kanten der Seitenwände auf und klebe sie zusammen. Halte jede Wand ein paar Sekunden fest, bis der Guss leicht anzieht.
Stelle die Vorder- und Rückseite auf, sodass ein Rechteck entsteht. Lass das Gerüst einige Minuten stehen, damit der Zuckerguss fest wird.Trage ihn großzügig auf die Kanten der Seitenwände auf und klebe sie zusammen. Halte jede Wand ein paar Sekunden fest, bis der Guss leicht anzieht.
Stelle die Vorder- und Rückseite auf, sodass ein Rechteck entsteht. Lass das Gerüst einige Minuten stehen, um den Guss nochmal trocknen zu lassen.
Mache dein Haus zu einem Hingucker
Nun kommt der lustige Teil! Mit Zuckerguss als „Kleber“ kannst du nun Bonbons, Schokolinsen, Streusel und andere Deko anbringen. Du kannst die Zuckermasse auch mit Lebensmittelfarbe einfärben und kleine Details wie Fenster und Türen auf dein Haus malen. Besonders hübsch sieht es aus, wenn du den Guss als Schnee entlang der Dachkanten aufträgst oder ihn in kleinen Tupfen auf dem Dach verteilst. Bestäube das Häuschen zum Schluss mit etwas Puderzucker für eine winterliche Optik.
Wenn du großes Bastel- und Backgeschick hast, kannst du aus dem Lebkuchenteig oder aus Marzipan noch kleine Details formen wie Schornstein, einen Zaun und alles was dir noch so in den Sinn kommt.
Fun Fact
Das größte Lebkuchenhaus der Welt steht aktuell in Texas, umfasst 1000 Kubikmeter Lebkuchen und bietet Raum für eine fünfköpfige Familie. Die kann sich daran auch lange satt essen, denn in dem Häuschen stecken etwa 36 Millionen Kalorien.